Zagreber Germanistische Beiträge ist ein Jahrbuch für kulturwissenschaftliche Germanistik. Es veröffentlicht wissenschaftliche Aufsätze, Berichte und Buchbesprechungen in deutscher Sprache.
Die Zeitschrift wird herausgegeben von der Abteilung für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb und gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Sport der Republik Kroatien.
Das Jahrbuch hat seit der Gründung im Jahr 1992 (Gründer und Chefredakteur bis 2011: Marijan Bobinac) unter anderem einen Schwerpunkt auf germanistischer Forschung, die im Zusammenhang mit südosteuropäischen Kontexten steht. Dieser Schwerpunkt erhält ab 2015 ein deutlicheres Profil, die Zeitschrift wird zu einer Plattform kulturwissenschaftlicher Germanistik mit regionalem Bezug entwickelt. Der Themenschwerpunkt des einzelnen Jahrgangs führt Beiträge zu allgemeinen und Beiträge zu regionalen Aspekten des Themas zusammen. Außerdem sind wir – in der Abteilung Varia – offen für alle germanistischen Themenbereiche.
Unser Anspruch besteht in der Fruchtbarmachung regionaler Erfahrungen, Kontexte, Wissensbestände und Netzwerke für die Modellierung allgemeiner kulturwissenschaftlicher Fragestellungen. Der regionale Bezug und der unikale Standort sollen also keineswegs zur Einschränkung allgemeiner Fragestellungen, sondern zu deren besonderer Profilierung führen. Ebenso wenig sollen regionaler Bezug und unikaler Standort die Erbschaft einer international ausgerichteten, im internationalen Maßstab exzellenten Germanistik vergessen lassen, die wir vor allem den hervorragenden Forscherpersönlichkeiten Zdenko Škreb (1904–1985) und Viktor Žmegač (1929-2022) zu verdanken haben. Ganz im Gegenteil: wir knüpfen an die auch slawistisch und komparatistisch flankierte germanistische Forschungstradition in Zagreb an, einschließlich ihrer wechselnden regionalen und internationalen Vernetzungen.
Den Begriff ›südöstliches Europa‹ verwenden wir als Abbreviatur für die vielfältigen topographischen Konzepte, die sich auf die physischen, politischen, kulturellen, imaginären u.a. Landschaften zwischen einer europäischen ›Mitte‹ und einer südöstlichen ›Peripherie‹ bezogen und beziehen. Südöstliches Europa meint somit nicht die geographische Region Südosteuropa in ihrer Abgrenzung von Mittel- und Osteuropa. Gemeint ist vielmehr der mit den Gebieten zwischen Donauraum und Adriabecken korrespondierende kulturelle Raum; gemeint sind die Überlappungen mit dem kulturellen Raum ›Zentraleuropa‹ im Sinne von Moritz Csáky; gemeint sind die Überlappungen mit der multifaktorial bestimmten ›Balkan‹-Region im Sinne von Holm Sundhaussen; gemeint sind die zugehörigen diskursiven Konstrukte im Sinne von Maria Todorovas ›Balkanismus‹-Begriff; gemeint sind die regionalen Zusammenwirkungen von Sprachsystemen im Sinne von Jurij Lotmanns Konzept der ›Semiosphäre‹.
Konturen gewinnt der so verstandene regionale Bezug nicht durch Grenzziehungen, sondern durch unsere Perspektive auf die Verflechtungen, Wechselwirkungen und Transfers mit dem deutschsprachigen Raum (ebenfalls im Sinne wechselnder geo-historischer Regionen, kultureller Räume und Semiosphären). Unser Standortvorteil liegt in der Möglichkeit, beide Perspektiven des offenen Toponyms südöstliches Europa forschungsintensiv zusammen zu führen: einerseits die südostwärts gerichteten Blicke aus den deutschsprachigen Räumen, d.h. das historisch variable, doch anhaltende Interesse für die Randlagen Europas an der imaginären ›Porta Orientis‹; und andererseits die westwärts gerichteten Blicke in die deutschsprachigen Räume, vor allem in ihre imperiale oder leitkulturelle ›Zentren‹.
Die Zeitschrift ist online zugänglich bei:
• Hrčak, Portal znanstvenih časopisa Republike Hrvatske – http://hrcak.srce.hr/zgb
• Central and Eastern European Online Library (C.E.E.O.L) – http://www.ceeol.com
Vertreten in den folgenden bibliographischen Verzeichnissen und Datenbanken:
- ERIH plus
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ISSN 1330-0946 (print)
ESSN 1849-1766 (online)